Vermögens-Tipp #5: Vergiss die Nadel, kaufe den Heuhaufen (Diversifikation)

Du steckst dein ganzes Geld in eine Aktie. Wenn du Glück hast, läuft es gut, wenn etwas Unvorhergesehenes kommt, geht dein komplettes Vermögen flöten. Erinnerst du dich noch an die Telekom-Aktie? Damals eine scheinbar sichere Sache wurde für Viele zum Geldgrab.

„Ok, dann kaufe ich eben 5 verschiedene Aktien„. Schon besser! Dann sind vielleicht 2 deiner Aktien aus dem Automobilsektor, 2 aus dem Finanzsektor und 1 aus dem Dienstleistungssektor. Leider gibt es eine technische Revolution, die niemand ahnen konnte und eine Finanzkrise. 4/5 deiner Aktien gehen stark in den Keller.

Dann kaufe ich eben 10 europäische Aktien aus allen großen Branchen„. Nicht schlecht! Blöderweise kommt es nun zu einer Eurokrise. Aktien in Europa verlieren überdurchschnittlich stark. Aktien aus den USA, Japan, China etc. sind viel weniger betroffen. Dumm gelaufen!

Ok, dann kaufen ich Aktien aus allen Branchen, aus allen Ländern und davon möglichst Viele„. – Jetzt kommen wir der Wahrheit näher. Das ist schon einmal sehr breit aufgestellt und damit ist das Risiko breit gestreut. Jetzt gibt es aber eine Weltwirtschaftskrise und alle Aktien aus allen Ländern und Branchen verlieren an Wert. Was jetzt?

„Ok, dann kaufe ich Aktien aus der ganzen Welt und dazu noch Anleihen, die feste Zinsen bringen“ – Sehr gut! So wird das gemacht. Durch das Mischungsverhältnis von Aktien und Anleihen bestimmst du nun das Chancen-/Risikoverhältnis (später mehr).

Vergiss die Nadel, kaufe den Heuhaufen!

Um Risiken gering zu halten und trotzdem vom Wachstumspotenzial des gesamten Marktes zu profitieren, solltest du deine Anlage immer breit streuen (diversifizieren). Kaufe den gesamten Markt und nicht einzelne Aktien, Anleihen, Branchen, Länder etc.

Damit lässt sich das Risiko extrem senken. Deine Chancen das nächste Apple zu finden, sind enorm gering.

Vermögens-Tipp #4: Keine unnötigen Kosten akzeptieren

Der sicherste Weg zur höheren Rendite heißt Kosten senken.

Die Auswirkungen von Kosten auf die Performance deines Portfolios werden generell massiv unterschätzt. Einmalige Kosten entstehen beim Kauf eines Wertpapiers, darüber hinaus gibt es jährliche Kosten für die Verwaltung.

Manche aktiv gemanagte Fonds berechnen eine Jahresgebühr von bis zu 2,5% p.a. (per anno = pro Jahr). Kostengünstige Indexfonds oder ETFs kosten hingegen oft nur 0,3 oder 0,5% p.a.

Im folgenden Beispiel werden monatlich 300€ gespart. Wir rechnen mit einer durchschnittlichen Performance von 8% p.a.

Wertentwicklung bei 0,3% vs. 2,5% Kosten p.a. 
nach 10 Jahren € nach 20 Jahren € nach 30 Jahren
Portfolio A (0,3% Kosten p.a.) 53.559 € 166.017 € 402.144 €
Portfolio B (2,5% Kosten p.a.) 47.732 € 129.266 € 268.536 €

 

130.000€ mehr nur durch etwas weniger jährlichen Kosten! Das sind enorme Unterschiede.

Schlau ist es deshalb, diese laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten.

Geringe Kosten mit Indexfonds/ETFs

Die Könige der geringen laufenden Kosten sind sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds), auch Indexfonds genannt. Sie sind das kostengünstigste Instrument und für Anleger einfach zu verstehen.

Man redet auch von passiv gemanagten Fonds. ETFs zeichnen einfach die Entwicklung eines ausgewählten Index (Plural: Indizes) nach und wählen nicht aktiv bestimmte Papiere aus. Warum das sogar ein Vorteil ist, siehst du im nächsten Punkt.

Was ist ein Index (Plural: Indizes)?

Indizes sind einfach eine Zusammenfassung verschiedener Einzelpapiere. Beispielsweise ist der DAX der deutsche Aktien Index und umfasst, die 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen aus Deutschland.

Es gibt aber auch ganz andere Indizes. Beispielsweise den MSCI World (1.612 Aktien aus 23 Ländern; Stand: Mai 2014) oder ein Anleihenindex wie der „iBoxx € Sovereigns Eurozone Index“, der sich aus insgesamt  260 einzelne Staatsanleihen zusammensetzt. Diese großen und breit aufgestellten Indizes werden später eine zentrale Rolle bei deinem Vermögensaufbau spielen.

Vermögens-Tipp #3: Jetzt beginnen. Je früher desto besser

Ein früher Sparbeginn wird reich belohnt.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel ein möglichst früher Sparbeginn tatsächlich ausmacht! Das sind sehr schnell Unterschiede zwischen mehreren 100.000€ haben oder nicht haben!

Person A beginnt mit 25 Jahren monatlich 200€ zu sparen. Person B beginnt mit 33 Jahren. Beide erzielen einen durchschnittlichen Zinssatz von 6% pro Jahr. Im Alter von 60 Jahren hat Person A ein Vermögen von 276.135€ – Person B hingegen hat nur 157.863€.  Das ist ein Unterschied von knapp 120.000€.

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“

Noch größer sind die Unterschiede, wenn man den Sparbeginn im Alter von 20 Jahren gegenüber einem Sparbeginn mit 30 Jahren vergleicht. Schau dir das Ergebnis in der Grafik an:

Auswirkung von 10 Jahre früherem Sparbeginn bei einer Sparrate von 200€/Monat bei 8% Zinsen pro Jahr.

 

Was heißt das für dich? Richtig, keine Zeit verschenken und jetzt beginnen. Je früher du durchstartest, desto stärker wächst dein Vermögen.

Nichts zu tun ist die schlechteste Entscheidung, die du treffen kannst. Vor allem, wenn du zwischen 20 und 30 Jahren alt bist. Start early!

Vermögens-Tipp #2: Automatisiert sparen: es muss von selbst gehen

Schauen wir der Wahrheit ins Gesicht. Du bist ein Gewohnheitstier, das zudem vieles vergisst. Dein Alltag ist voller Termine und es gibt genügend Dinge, die regelmäßig erledigt werden wollen.

Nichts führt sicherer zum Misserfolg deines Vermögensaufbaus, wie wenn du ständig Zeit & Energie dort hineinstecken musst.

Zu Beginn bist du vielleicht noch motiviert und voller Enthusiasmus dabei. Aber mit der Zeit nimmt das ab und ehe du dich versiehst, machst du gar nichts mehr. Erinnerst du dich an die letzte Diät oder das letzte große Vorhaben „endlich alles anders zu machen“? Ständiger Aufwand und Anstrengung im stressigen Alttag ist der Killer für erfolgreiches Finanzmanagment.

Wenn du schlau bist, richtest du dir ein System ein, das zu dieser menschlichen Realitität passt. Die Automatisierung deines Vermögensaufbaus ist deshalb absolut fundamental.

„Don’t make me think!“

Was ist mit Automatisierung gemeint? Jeden Monat wird automatisch Geld von deinem Girokonto gezogen. Mit diesem Betrag werden automatisch (von dir) festgelegte Investitionen getätigt. – Einmal eingerichtet musst du danach nicht einen Finger mehr krümmen.

So wirst du erfolgreich ein Vermögen aufbauen.

little sketchy man runnig on gears
Wie sieht Automatisierung konkret aus?

  • Du legst einen Betrag fest, der automatisch zu bspw. jeden 1. oder 15. des Monats automatisch von deinem Girokonto eingezogen wird.
  • Dieser Betrag wird automatisch in ausgewählte Fonds investiert.
  • Du benötigst kein Startkapital: Selbst ab 25€€/Monat lässt sich über Sparpläne Vermögensaufbau betreiben.
  • Dieses Prozedere wiederholt sich jeden Monat. Du kannst jederzeit damit aufhören oder Änderungen vornehmen.

Weitere Vorteile der Automatisierung

Ganz nebenher hast du durch regelmäßiges Sparen auch deine Ängste und Euphorie im Griff, die bei der Geldanlage oft fatale Folgen haben. Wenn dein System automatisiert handelt, wird nicht jede Entscheidung neu getroffen (und ist damit anfällig für unkluge Entscheidungen). Später mehr zum Timing-Problem etc.