ETFs (Exchange Traded Funds) sind Fonds, die nicht von einem Fondsmanager aktiv verwaltet werden, sondern passiv einen Index nachbilden.
Warum sind diese ETFs so gut für deinen Vermögensaufbau geeignet?
Grund 1 für ETFs: Geringe Einmalkosten & laufende Kosten
Intuitiv mag es nicht so wichtig erscheinen, ob du nun 0,5% oder 2,5 oder gar 5% Kosten beim Kauf hat (Ausgabeaufschlag) zahlst. Hinzu kommen noch jährliche Kosten für die Verwaltung (0,3 – 2%). Aber das summiert sich!
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ETF |
Aktive gemanagter Fond |
Kaufkosten |
0,2 – 0,5% |
2,5 – 5% |
jährl. Verwaltungsgebühr |
0,15 – 0,5% |
0,2 – 2,5% |
ETFs sind deutlich kostengünstiger gegenüber aktiv gemanagten Fonds.
Langfristig drücken solche Kosten massiv auf deine Performance. Nach 30 Jahren mit einer 300€ Sparrate und 8% Zinsen bekommst du mit höheren Kosten 130.000€ weniger heraus.
Den meisten Fondsmanagern schaffen es trotz der hohen Gebühren nicht, ihren jeweiligen Vergleichsindex zu schlagen. Die Gebühren für aktiv gemanagte Fonds beschneiden die Rendite zusätzlich.
Grund 2: Breit Diversifiziert & alle Anlageklassen (Aktien, Anleihen etc.)
Mit ETFs kannst du alle Anlageklassen besparen. Gleichzeitig bekommst du eine breite Diversifikation und so eine maximale Risikosenkung.
Diversifikation auf Anlageklassen (Aktien, Anleihen)
Für die Verteilung des Risikos ist vor allem die richtige Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen verantwortlich.
Diversifikation/Risikosenkung durch viele Einzeltitel innerhalb einer Anlageklasse
Einzelne Aktien, festverzinsliche Papiere, oder Rohstoffe zu kaufen, birgt ein hohes Risiko.
Verliert eine AG einen großen Auftrag oder wird bspw. auf einmal eine neue Energiegewinnungstechnik erfunden, kann der Kurs einbrechen.
Wenn du hingegen einen ganzen Index kaufst, investierst du gleichmäßig in bspw. 2000 verschiedene Titel. Dadurch macht es nicht so viel aus, wenn ein Titel einen Einbruch erlebt. Auf der anderen Seite wird es auch einige Outperformer geben. Unterm Strich bekommst du so eine geglättete Performance.
Allerdings ist es ein großer Unterschied, ob du eine einzige Aktie kaufst und mit großen Kursschwankungen (Volatilität) leben musst oder ob du dein Geld über 1000 Aktien unterschiedlicher Länder, Branchen – dazu noch Anleihen, Rohstoffe etc. – verteilst. Wenn in diesem Ensemble ein Papier abstürzt, beeinflusst das deine Performance nahezu überhaupt nicht.
Logischerweise gilt das auch in die andere Richtung. Ausreißer nach oben fallen ebenso nicht so stark ins Gewicht. Aber unterm Strich ist die Senkung des Risikos und eine gleichmäßige Rendite wichtiger.
Ideal ist es also den gesamten Markt zu kaufen bzw. den ganzen Index. Wie machst du das nun konkret?
Du brauchst nicht viele verschiedene ETFs, denn schließlich bestehen die ETFs selber aus 100 bis 1000 Einzelwerten.
2 ETFs, die jeweils eine Anlageklasse abbilden, reichen vollkommen aus.
- Aktien Welt
- Anleihen
- (Du willst mehr? Weiter untern erfährst du, wie du das machst.)
*Wenn du mit Anleihen anderer Währungen verwenden würdest, hättest du zusätzlich noch ein Währungsrisiko zu tragen. Das lässt sich mit Staatsanleihen aus dem Euroraum vermeiden. Zudem genügt die Anzahl an Staatsanleihen für eine solide Diversifizierung aus.
Falsche Heimatliebe vermeiden
Viele Privatanleger fühlen sich bei Anlagen in ihrem Heimatland sicherer. Amerikaner kaufen den Dow Jones, Deutsche kaufen den DAX. Andere sind sich sicher, dass Asien der Markt der Zukunft ist. Niemand kann es wissen, oft genug gibt es große und unerwartete Überraschungen.
Wenn jeder denkt, sein Heimatmarkt sei der Beste, kann diese Logik offensichtlich nicht für alle gelten. Dasselbe gilt für Rohstoffe: Gold, Öl, Platin? – Niemand weiß, wo die Reise hingeht. Übertriebene Heimatliebe oder ein gutes Gefühl sind unlogisch und wird beim Vermögensaufbau in aller Regel bestraft.
Schritt 4: Was genau kaufen? Aktien, Anleihen, Rohstoffe …?
Du weißt nun, wie viel € du monatlich in den Vermögensaufbau stecken willst. Du weißt auch, dass ETFs die geeignetste Anlageform ist.
Jetzt musst du entscheiden, in welche Anlageklassen du damit investierst. Da ETFs Indizes abbilden, lautet die Frage: welche Indizes genau kaufen?
Es gibt Indizes auf alle möglichen Anlageklassen.
Aktien, Anleihen, Rohstoffe – in was solltest du investieren?
Sollst du Aktien, Anleihen, Gold, Immobilien, Öl kaufen? Was davon ist am besten für dich?
Welche Anlageklassen gibt es?
- Aktien
- Festverzinsliche Wertpapiere (Renten oder auch Anleihen genannt)
- Rohstoffe (Öl, Gold, Silber, Platin, Weizen, Soja etc.)
- Immobilien
- Cash
Anlageklassen können noch exakter unterteilt werden nach Region (Welt, EU, USA, Asien etc.) oder Größe/Art (smallCaps, bigCaps, Öl, Gold, Staatsanleihen etc.)
Du musst dich jedoch nicht mit diesen Anlageklassen im Detail befassen. Wie oben bereits erwähnt, kaufst du den ganzen Markt.
Jedes dieser Anlageklassen hat unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Aktien – Pro und Contra
Warum investieren die reichsten Leute vor allem in Aktien?
Ganz einfach: Aktien bieten die höchste potenzielle Rendite. Langfristig performt keine andere Anlageklasse besser! Der Nachteil sind kurzfristige Schwankungen.
Im langfristigen Durchschnitt erreichst du mit Aktien eine Rendite von ca. 8-10%. Das ist wesentlich mehr als auf deinem Sparbuch. Dort gibt es momentan z.T. weniger als 1% Zinsen. Dafür gibt es keine Kursschwankungen. Wie bereits eingangs erwähnt: Chance und Risiko hängen immer zusammen.
Größere Unternehmen (Big Caps) aus den führenden Industrieländern bieten oft geringere Rendite, dafür ist deren Stabilität viel wahrscheinlicher (Renditeerwartung: 8-10%).
Kleinere Unternehmen (Small Caps) oder Aktien aus Schwellenländern bieten oft großes Wachstumspotenzial, können allerdings auch leicht einmal abstürzen oder große Kursschwankungen (Volatilität) zeigen (Renditerwartung: 10-15%).
Anleihen (Renten) – Pro und Contra
Bei festverzinslichen Wertpapiere (Anleihen) weißt du sofort, wie viel % du am Ende bekommst. Gefährlich kann hier nur die Unternehmens- oder Staatspleite werden (Realistische Renditerwartung: 3-6%). Anleihen bieten deinem Portfolio Stabilität, wenn die Börsen Schwäche zeigen.
Anleihen werden übrigens auch manchmal Renten genannt. Sie haben jedoch nichts mit der Rente zu tun. Sie heißen so, weil Anleihen wie eine Art Rente regelmäßig Zinszahlungen ausschütten.
Rohstoffe – Pro und Contra
Rohstoffe sind stark von deren Nachfrage abhängig. Historisch gesehen zeigen Rohstoffe jedoch eher ein Auf und Ab um einen Mittelwert, anstatt einen Trend in eine Richtung. Sie eignen sich daher nur bedingt für deinen Sparplan.
Shortfacts
- Aktien: höchste Rendite, aber Schwankungen.
- Anleihen (Renten): geringe-mittlere Rendite, aber kaum Schwankungen.
- Cash: kaum Rendite, keine Schwankungen.
In welche Anlageklassen sollst du nun investieren?