Was ist die „Tracking Difference“?

Die Tracking Difference (TD) zeigt die wahren Kosten eines ETFs. Sie beschreibt, wie stark ein ETF von der jeweiligen Indexentwicklung abweicht.

Diese Abweichung nennt man “Tracking Difference”. Je kleiner sie ist, desto besser. Sogar negative Tracking Differences gibt es, dann “schlägt” der ETF seinen Index. Die Tracking Differene wird in % angegeben.

  • Positive Tracking Difference (TD > 0%): Der ETF schneidet schlechter als der Index ab. Du verlierst Rendite, weil der ETF seinen Index nicht 1:1 sondern z.B. 0,2% schlechter abbildet.
  • Neutrale Tracking Difference (TD = 0 %): Dein ETF bildet genau den Index ab.
  • Negative Tracking Difference: (TD < 0 %): Dein ETF performt besser als der Index. Das ist das beste Szenario für deine Rendite.

Die Tracking Differenze ist entscheidend für die Rendite. Damit sollte sie eine zentrale Rolle bei der Wahl deiner ETFs bekommen.

Wie findest du die Tracking Differences heraus?

Schau dazu auf trackingdifferences.com nach. Unten auf der Seite findest du die wichtigen ETFs, die wir auch für das passive Investieren mit ETF Sparplänen empfehlen (siehe Bild), wie zum Beispiel FTSE All World.

Auf trackingdifferences.com findest du die Tracking Differences für die wichtigsten ETFs auf die Welt-Indizes.

Fazit

Die „Tracking Difference“ beschreibt, wie gut oder schlecht der ETF den Index nachbildet.

Ideal ist eine negative oder neutrale Tracking Differece. Ansonsten verschenkt dein Portfolio Rendite.

Selbst Unterschiede von 0,1 – 0,3 % machen über 30 Jahren bei einer Sparrate von 500 € und ca. 8% durchschnittlichem Wachstum 10.000 – 30.000€ aus!

Rebalancing – Wiederherstellung des Chance-/Risikoverhältnis

Das Verhältnis der ETFs in deinem Portfolio kann sich mit der Zeit durch die Wertentwicklung verschieben.

Beispielsweise bist du mit einer ETF-Verteilung von 50% Anleihen / 50% Aktien Welt gestartet. Nach einiger Zeit hat sich das Verhältnis zu 35%/65% verschoben, allein durch die Wertentwicklung deiner jeweiligen ETFs. Jetzt hast du ein neues Chancen-/Risikoverhältnis, das du jedoch nicht beabsichtigst.

Rebalancing ist die Wiederherstellung der originalen Verteilung – die Balance wird wiederhergestellt.

1x pro Jahr oder wenn sich die ursprünglich angestrebte Verteilung um 10% verschoben hat, solltest du ein Rebalancing vornehmen.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Sparraten der ETF-Käufe anpassen.

Eine sehr simple und einfache Möglichkeit: Passe deine Sparraten einfach so an, damit sich dein gewünschtes Verhältnis nach und nach wiederherstellt. Dadurch sparst du dir Kosten, die bei Verkauf und Wiederanlage entstehen. Gerade, wenn deine aktuelle Anleihen/Aktien-Verteilung noch nicht weit auseinanderliegt, ist diese Methode das Mittel der Wahl.

2. ETF-Anteile verkaufen und andere ETF-Anteile damit kaufen.

Du willst einmal im Jahr reinen Tisch machen? Mehr als 1h Zeit nehmen und einen Taschenrechner brauchst du dazu nicht. Folgende Schritte sind notwendig:

  • Erfasse das gesamte Kapital deines ETF-Systems. Dies entspricht 100%.
  • Berechne, wie viel % des Kapitals in den jeweiligen ETFs steckt.
  • Bsp.: Die Verteilung ist 35% Anleihen und 65% Aktien, eigentlich willst du aber 50%/50% haben.
  • Verkaufe Anteile deiner ETF-Aktien im Wert von 15% deines Gesamtkapitals (nicht 15% des Aktien-ETF Kapitals).
  • Kaufe mit diesem Kapital 15% mehr Anleihenanteile.

Auch hier lohnt es sich wieder, nur wenige ETFs zu besparen. Ein Portfolio mit 2 ETFs macht das Rebalancing wesentlich komfortabler als eines mit 6 ETFs.

Warum ETFs am besten zum Vermögensaufbau geeignet sind?

ETFs (Exchange Traded Funds) sind Fonds, die nicht von einem Fondsmanager aktiv verwaltet werden, sondern passiv einen Index nachbilden.

Warum sind diese ETFs so gut für deinen Vermögensaufbau geeignet?

Grund 1 für ETFs: Geringe Einmalkosten & laufende Kosten

Intuitiv mag es nicht so wichtig erscheinen, ob du nun 0,5% oder 2,5 oder gar 5% Kosten beim Kauf hat (Ausgabeaufschlag) zahlst. Hinzu kommen noch jährliche Kosten für die Verwaltung (0,3 – 2%). Aber das summiert sich!

ETF Aktive gemanagter Fond
Kaufkosten 0,2 – 0,5% 2,5 – 5%
jährl. Verwaltungsgebühr 0,15 – 0,5% 0,2 – 2,5%

ETFs sind deutlich kostengünstiger gegenüber aktiv gemanagten Fonds.

Langfristig drücken solche Kosten massiv auf deine Performance. Nach 30 Jahren mit einer 300€ Sparrate und 8% Zinsen bekommst du mit höheren Kosten 130.000€ weniger heraus.

Den meisten Fondsmanagern schaffen es trotz der hohen Gebühren nicht, ihren jeweiligen Vergleichsindex zu schlagen. Die Gebühren für aktiv gemanagte Fonds beschneiden die Rendite zusätzlich.

Grund 2: Breit Diversifiziert & alle Anlageklassen (Aktien, Anleihen etc.)

Mit ETFs kannst du alle Anlageklassen besparen. Gleichzeitig bekommst du eine breite Diversifikation und so eine maximale Risikosenkung.

Diversifikation auf Anlageklassen (Aktien, Anleihen)

Für die Verteilung des Risikos ist vor allem die richtige Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen verantwortlich.

Diversifikation/Risikosenkung durch viele Einzeltitel innerhalb einer Anlageklasse

Einzelne Aktien, festverzinsliche Papiere, oder Rohstoffe zu kaufen, birgt ein hohes Risiko.

Verliert eine AG einen großen Auftrag oder wird bspw. auf einmal eine neue Energiegewinnungstechnik erfunden, kann der Kurs einbrechen.

Wenn du hingegen einen ganzen Index kaufst, investierst du gleichmäßig in bspw. 2000 verschiedene Titel. Dadurch macht es nicht so viel aus, wenn ein Titel einen Einbruch erlebt. Auf der anderen Seite wird es auch einige Outperformer geben. Unterm Strich bekommst du so eine geglättete Performance.

Allerdings ist es ein großer Unterschied, ob du eine einzige Aktie kaufst und mit großen Kursschwankungen (Volatilität) leben musst oder ob du dein Geld über 1000 Aktien unterschiedlicher Länder, Branchen – dazu noch Anleihen, Rohstoffe etc. – verteilst. Wenn in diesem Ensemble ein Papier abstürzt, beeinflusst das deine Performance nahezu überhaupt nicht.

Logischerweise gilt das auch in die andere Richtung. Ausreißer nach oben fallen ebenso nicht so stark ins Gewicht. Aber unterm Strich ist die Senkung des Risikos und eine gleichmäßige Rendite wichtiger.

Ideal ist es also den gesamten Markt zu kaufen bzw. den ganzen Index. Wie machst du das nun konkret?

Du brauchst nicht viele verschiedene ETFs, denn schließlich bestehen die ETFs selber aus 100 bis 1000 Einzelwerten.

2 ETFs, die jeweils eine Anlageklasse abbilden, reichen vollkommen aus.

  • Aktien Welt
  • Anleihen
  • (Du willst mehr? Weiter untern erfährst du, wie du das machst.)

*Wenn du mit Anleihen anderer Währungen verwenden würdest, hättest du zusätzlich noch ein Währungsrisiko zu tragen. Das lässt sich mit Staatsanleihen aus dem Euroraum vermeiden. Zudem genügt die Anzahl an Staatsanleihen für eine solide Diversifizierung aus.

Falsche Heimatliebe vermeiden

Viele Privatanleger fühlen sich bei Anlagen in ihrem Heimatland sicherer. Amerikaner kaufen den Dow Jones, Deutsche kaufen den DAX. Andere sind sich sicher, dass Asien der Markt der Zukunft ist. Niemand kann es wissen, oft genug gibt es große und unerwartete Überraschungen.

Wenn jeder denkt, sein Heimatmarkt sei der Beste, kann diese Logik offensichtlich nicht für alle gelten. Dasselbe gilt für Rohstoffe: Gold, Öl, Platin? – Niemand weiß, wo die Reise hingeht. Übertriebene Heimatliebe oder ein gutes Gefühl sind unlogisch und wird beim Vermögensaufbau in aller Regel bestraft.

Schritt 4: Was genau kaufen? Aktien, Anleihen, Rohstoffe …?

Du weißt nun, wie viel € du monatlich in den Vermögensaufbau stecken willst. Du weißt auch, dass ETFs die geeignetste Anlageform ist.

Jetzt musst du entscheiden, in welche Anlageklassen du damit investierst. Da ETFs Indizes abbilden, lautet die Frage: welche Indizes genau kaufen?

Es gibt Indizes auf alle möglichen Anlageklassen.

Aktien, Anleihen, Rohstoffe – in was solltest du investieren?

 Sollst du Aktien, Anleihen, Gold, Immobilien, Öl kaufen? Was davon ist am besten für dich?

 Welche Anlageklassen gibt es?

  • Aktien
  • Festverzinsliche Wertpapiere (Renten oder auch Anleihen genannt)
  • Rohstoffe (Öl, Gold, Silber, Platin, Weizen, Soja etc.)
  • Immobilien
  • Cash

Anlageklassen können noch exakter unterteilt werden nach Region (Welt, EU, USA, Asien etc.) oder Größe/Art (smallCaps, bigCaps, Öl, Gold, Staatsanleihen etc.)

Du musst dich jedoch nicht mit diesen Anlageklassen im Detail befassen. Wie oben bereits erwähnt, kaufst du den ganzen Markt.

Jedes dieser Anlageklassen hat unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Aktien – Pro und Contra

Warum investieren die reichsten Leute vor allem in Aktien?

Ganz einfach: Aktien bieten die höchste potenzielle Rendite. Langfristig performt keine andere Anlageklasse besser! Der Nachteil sind kurzfristige Schwankungen.

Im langfristigen Durchschnitt erreichst du mit Aktien eine Rendite von ca. 8-10%. Das ist wesentlich mehr als auf deinem Sparbuch. Dort gibt es momentan z.T. weniger als 1% Zinsen. Dafür gibt es keine Kursschwankungen. Wie bereits eingangs erwähnt: Chance und Risiko hängen immer zusammen.

Größere Unternehmen (Big Caps) aus den führenden Industrieländern bieten oft geringere Rendite, dafür ist deren Stabilität viel wahrscheinlicher (Renditeerwartung: 8-10%).

Kleinere Unternehmen (Small Caps) oder Aktien aus Schwellenländern bieten oft großes Wachstumspotenzial, können allerdings auch leicht einmal abstürzen oder große Kursschwankungen (Volatilität) zeigen (Renditerwartung: 10-15%).

Anleihen (Renten) – Pro und Contra

Bei festverzinslichen Wertpapiere (Anleihen) weißt du sofort, wie viel % du am Ende bekommst. Gefährlich kann hier nur die Unternehmens- oder Staatspleite werden (Realistische Renditerwartung: 3-6%). Anleihen bieten deinem Portfolio Stabilität, wenn die Börsen Schwäche zeigen.

Anleihen werden übrigens auch manchmal Renten genannt. Sie haben jedoch nichts mit der Rente zu tun. Sie heißen so, weil Anleihen wie eine Art Rente regelmäßig Zinszahlungen ausschütten.

Rohstoffe – Pro und Contra

Rohstoffe sind stark von deren Nachfrage abhängig. Historisch gesehen zeigen Rohstoffe jedoch eher ein Auf und Ab um einen Mittelwert, anstatt einen Trend in eine Richtung. Sie eignen sich daher nur bedingt für deinen Sparplan.

Shortfacts
  • Aktien: höchste Rendite, aber Schwankungen.
  • Anleihen (Renten): geringe-mittlere Rendite, aber kaum Schwankungen.
  • Cash: kaum Rendite, keine Schwankungen.

In welche Anlageklassen sollst du nun investieren?

 

Vermögens-Tipp #5: Vergiss die Nadel, kaufe den Heuhaufen (Diversifikation)

Du steckst dein ganzes Geld in eine Aktie. Wenn du Glück hast, läuft es gut, wenn etwas Unvorhergesehenes kommt, geht dein komplettes Vermögen flöten. Erinnerst du dich noch an die Telekom-Aktie? Damals eine scheinbar sichere Sache wurde für Viele zum Geldgrab.

„Ok, dann kaufe ich eben 5 verschiedene Aktien„. Schon besser! Dann sind vielleicht 2 deiner Aktien aus dem Automobilsektor, 2 aus dem Finanzsektor und 1 aus dem Dienstleistungssektor. Leider gibt es eine technische Revolution, die niemand ahnen konnte und eine Finanzkrise. 4/5 deiner Aktien gehen stark in den Keller.

Dann kaufe ich eben 10 europäische Aktien aus allen großen Branchen„. Nicht schlecht! Blöderweise kommt es nun zu einer Eurokrise. Aktien in Europa verlieren überdurchschnittlich stark. Aktien aus den USA, Japan, China etc. sind viel weniger betroffen. Dumm gelaufen!

Ok, dann kaufen ich Aktien aus allen Branchen, aus allen Ländern und davon möglichst Viele„. – Jetzt kommen wir der Wahrheit näher. Das ist schon einmal sehr breit aufgestellt und damit ist das Risiko breit gestreut. Jetzt gibt es aber eine Weltwirtschaftskrise und alle Aktien aus allen Ländern und Branchen verlieren an Wert. Was jetzt?

„Ok, dann kaufe ich Aktien aus der ganzen Welt und dazu noch Anleihen, die feste Zinsen bringen“ – Sehr gut! So wird das gemacht. Durch das Mischungsverhältnis von Aktien und Anleihen bestimmst du nun das Chancen-/Risikoverhältnis (später mehr).

Vergiss die Nadel, kaufe den Heuhaufen!

Um Risiken gering zu halten und trotzdem vom Wachstumspotenzial des gesamten Marktes zu profitieren, solltest du deine Anlage immer breit streuen (diversifizieren). Kaufe den gesamten Markt und nicht einzelne Aktien, Anleihen, Branchen, Länder etc.

Damit lässt sich das Risiko extrem senken. Deine Chancen das nächste Apple zu finden, sind enorm gering.

Vermögens-Tipp #4: Keine unnötigen Kosten akzeptieren

Der sicherste Weg zur höheren Rendite heißt Kosten senken.

Die Auswirkungen von Kosten auf die Performance deines Portfolios werden generell massiv unterschätzt. Einmalige Kosten entstehen beim Kauf eines Wertpapiers, darüber hinaus gibt es jährliche Kosten für die Verwaltung.

Manche aktiv gemanagte Fonds berechnen eine Jahresgebühr von bis zu 2,5% p.a. (per anno = pro Jahr). Kostengünstige Indexfonds oder ETFs kosten hingegen oft nur 0,3 oder 0,5% p.a.

Im folgenden Beispiel werden monatlich 300€ gespart. Wir rechnen mit einer durchschnittlichen Performance von 8% p.a.

Wertentwicklung bei 0,3% vs. 2,5% Kosten p.a. 
nach 10 Jahren € nach 20 Jahren € nach 30 Jahren
Portfolio A (0,3% Kosten p.a.) 53.559 € 166.017 € 402.144 €
Portfolio B (2,5% Kosten p.a.) 47.732 € 129.266 € 268.536 €

 

130.000€ mehr nur durch etwas weniger jährlichen Kosten! Das sind enorme Unterschiede.

Schlau ist es deshalb, diese laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten.

Geringe Kosten mit Indexfonds/ETFs

Die Könige der geringen laufenden Kosten sind sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds), auch Indexfonds genannt. Sie sind das kostengünstigste Instrument und für Anleger einfach zu verstehen.

Man redet auch von passiv gemanagten Fonds. ETFs zeichnen einfach die Entwicklung eines ausgewählten Index (Plural: Indizes) nach und wählen nicht aktiv bestimmte Papiere aus. Warum das sogar ein Vorteil ist, siehst du im nächsten Punkt.

Was ist ein Index (Plural: Indizes)?

Indizes sind einfach eine Zusammenfassung verschiedener Einzelpapiere. Beispielsweise ist der DAX der deutsche Aktien Index und umfasst, die 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen aus Deutschland.

Es gibt aber auch ganz andere Indizes. Beispielsweise den MSCI World (1.612 Aktien aus 23 Ländern; Stand: Mai 2014) oder ein Anleihenindex wie der „iBoxx € Sovereigns Eurozone Index“, der sich aus insgesamt  260 einzelne Staatsanleihen zusammensetzt. Diese großen und breit aufgestellten Indizes werden später eine zentrale Rolle bei deinem Vermögensaufbau spielen.

Vermögens-Tipp #3: Jetzt beginnen. Je früher desto besser

Ein früher Sparbeginn wird reich belohnt.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel ein möglichst früher Sparbeginn tatsächlich ausmacht! Das sind sehr schnell Unterschiede zwischen mehreren 100.000€ haben oder nicht haben!

Person A beginnt mit 25 Jahren monatlich 200€ zu sparen. Person B beginnt mit 33 Jahren. Beide erzielen einen durchschnittlichen Zinssatz von 6% pro Jahr. Im Alter von 60 Jahren hat Person A ein Vermögen von 276.135€ – Person B hingegen hat nur 157.863€.  Das ist ein Unterschied von knapp 120.000€.

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“

Noch größer sind die Unterschiede, wenn man den Sparbeginn im Alter von 20 Jahren gegenüber einem Sparbeginn mit 30 Jahren vergleicht. Schau dir das Ergebnis in der Grafik an:

Auswirkung von 10 Jahre früherem Sparbeginn bei einer Sparrate von 200€/Monat bei 8% Zinsen pro Jahr.

 

Was heißt das für dich? Richtig, keine Zeit verschenken und jetzt beginnen. Je früher du durchstartest, desto stärker wächst dein Vermögen.

Nichts zu tun ist die schlechteste Entscheidung, die du treffen kannst. Vor allem, wenn du zwischen 20 und 30 Jahren alt bist. Start early!

Vermögens-Tipp #2: Automatisiert sparen: es muss von selbst gehen

Schauen wir der Wahrheit ins Gesicht. Du bist ein Gewohnheitstier, das zudem vieles vergisst. Dein Alltag ist voller Termine und es gibt genügend Dinge, die regelmäßig erledigt werden wollen.

Nichts führt sicherer zum Misserfolg deines Vermögensaufbaus, wie wenn du ständig Zeit & Energie dort hineinstecken musst.

Zu Beginn bist du vielleicht noch motiviert und voller Enthusiasmus dabei. Aber mit der Zeit nimmt das ab und ehe du dich versiehst, machst du gar nichts mehr. Erinnerst du dich an die letzte Diät oder das letzte große Vorhaben „endlich alles anders zu machen“? Ständiger Aufwand und Anstrengung im stressigen Alttag ist der Killer für erfolgreiches Finanzmanagment.

Wenn du schlau bist, richtest du dir ein System ein, das zu dieser menschlichen Realitität passt. Die Automatisierung deines Vermögensaufbaus ist deshalb absolut fundamental.

„Don’t make me think!“

Was ist mit Automatisierung gemeint? Jeden Monat wird automatisch Geld von deinem Girokonto gezogen. Mit diesem Betrag werden automatisch (von dir) festgelegte Investitionen getätigt. – Einmal eingerichtet musst du danach nicht einen Finger mehr krümmen.

So wirst du erfolgreich ein Vermögen aufbauen.

little sketchy man runnig on gears
Wie sieht Automatisierung konkret aus?

  • Du legst einen Betrag fest, der automatisch zu bspw. jeden 1. oder 15. des Monats automatisch von deinem Girokonto eingezogen wird.
  • Dieser Betrag wird automatisch in ausgewählte Fonds investiert.
  • Du benötigst kein Startkapital: Selbst ab 25€€/Monat lässt sich über Sparpläne Vermögensaufbau betreiben.
  • Dieses Prozedere wiederholt sich jeden Monat. Du kannst jederzeit damit aufhören oder Änderungen vornehmen.

Weitere Vorteile der Automatisierung

Ganz nebenher hast du durch regelmäßiges Sparen auch deine Ängste und Euphorie im Griff, die bei der Geldanlage oft fatale Folgen haben. Wenn dein System automatisiert handelt, wird nicht jede Entscheidung neu getroffen (und ist damit anfällig für unkluge Entscheidungen). Später mehr zum Timing-Problem etc.

Vermögens-Tipp #1: hohe Rendite potenziert sich

Jaja, Zinsens-Zins-Effekte. Haben wir alle schon mal irgendwo gehört.

Etwas Geld hier und da zu sparen, bringt dich nicht weit voran. Lebensmittel bei Discountern einkaufen, Kleidung im Winter-/Sommerschlussverkauf kaufen und bei jeder Neuanschaffung den billigsten Preis im Internet finden. – Das ist alles ganz nett. Und „ganz nett“ ist die kleine Schwester von Sche***.

Ein Vermögen häufst du damit sicher nicht an.

Auch, wenn pro Monat ein paar 100€ auf deinem Konto zurückbleiben, kommst du mit einer niedrigen Verzinsung nicht weit.

Beginnst du mit 25 Jahren monatlich 200€ mit 1,5% Verzinsung anzusparen, hast du mit 45 Jahren 55.947€. 

Machst du dasselbe mit einer Verzinsung von 7%, hast du 102.120€.

Du hast dieselbe Menge an Geld eingezahlt. Jedoch nahezu doppelt so viel Ertrag!

Bringst du als „Gutverdiener“ 1000€ pro Monat auf die Seite, hast du nach 20 Jahren mit 1,5% Zinsen 279.739 €, mit 7% Zinsen jedoch 510.599€! Das ist ein Unterschied von einer Viertel Millionen €! Ohne, dass du dafür einen Cent mehr sparen musst.

Schau dir die grafische Darstellung an:

Vermögen nach 20 Jahren mit unterschiedlichen Sparraten (200€, 1000€) und Zinsen (1,5% vs. 7%).

 

Hier spielt die Musik.

7% Zinsen bekommst du nicht bei deiner Sparkasse. Dafür brauchst du ein Depot und musst regelmäßig in die richtigen Dinge investieren. Weiter unten lernst du ganz exakt, wie das geht.

Je höher die Sparrate, desto größer und schneller wächst dein Vermögen

Über dieses Thema wird oft geschwiegen von vielen Experten, die den magischen Trick zum Reichwerden verkaufen.

Fakt ist jedoch: ein gutes Einkommen der erste Schritt ist für den Vermögensaufbau. Denn nur, was nach dem Abzug deiner Lebenskosten noch übrig bleibt, kannst du auch in den Vermögensaufbau stecken.

Je mehr du monatlich sparst, desto stärker wächst dein Vermögen. Du kannst später auch jederzeit deine Sparrate nach oben oder unten verändern, falls du das willst. Selbst wenn du jetzt noch nicht so viel sparen kannst, beginne jetzt klein und steigere dich einfach in der Zukunft. Selbst mit 25€ oder 50€ pro Monat kannst du bereits beginnen!

Mit diesem Rechner kannst du berechnen, wie viel € du nach einer bestimmten Spardauer vermutlich haben wirst:

Angst vor dem Risiko an der Börse – gerechtfertigt oder nicht? Was tun?

Hast du ein unsicheres Gefühl beim Thema investieren? Damit bist du in bester Gesellschaft. So geht es jedem, der versucht intuitiv an die Sache heranzugehen.

Allerdings sind im Feld der Finanzen deine Gefühle selten der beste Ratgeber. Es geht um Wahrscheinlichkeiten, Unsicherheiten, überraschende Ereignisse. Zum Risiko wird das aber nur dann, wenn du nicht weißt, was du tust und die Situation nicht richtig einschätzt.

„Risk comes from not knowing what you’re doing.“

– Buffet

Der gekonnte Umgang mit Wahrscheinlichkeiten

Hast du dich schon mal gefragt, wie weltklasse Pokerspieler Millionen an Preisgelder einsammeln? Obwohl es doch irgendwie Glück ist, welche Karten man bekommt?!

Was diese Pokerprofis perfekt beherrschen, ist der Umgang mit Wahrscheinlichkeiten. Sie passen ihre Einsätze und ihr Risiko perfekt an die Umstände an und machen damit langfristig ziemlich viel Geld. Vor allem aber verstehen sie, wie dieses Spiel funktioniert. Dasselbe machst du beim richtigen Investieren, nur viel einfacher als beim Pokern.

Finanzieller Erfolg ist eng mit dem Umgang von Risiken verbunden. Eine gute Rendite ist die Belohnung für das Tragen von Risiko. Ohne sogenanntes Risiko gibt es keine Rendite.

Auf deinem Tagesgeldkonto erhält dein Geld gerade so seinen Wert (die Zinsen dort halten, wenn überhaupt mit der Inflation mit), dafür ist es ziemlich sicher.

Kaufst du eine einzelne Aktie, kannst du 400% Wertzuwachs (oder mehr) sehen, aber es kann auch um 50% nach unten gehen. Wenn du allerdings unterschiedliche Anlageklasse richtig zusammenmischst, erhältst du eine geglättete Performance.

Alle Superreichen sind am Kapitalmarkt aktiv, um ihr Vermögen optimal zu vermehren. Der kleine Mann hingegen hat Angst vor unkontrollierbaren Risiken oder den Schlagzeilen in den Medien und hortet sein Geld am liebsten unter dem Kopfkissen. Diese gefühlte Sicherheit macht den Vermögensaufbau praktisch unmöglich.

„Der Grund, warum die Reichen in Aktien investieren ist, dass sie die höchste potenzielle Rendite erwirtschaften (8-10% pro Jahr). Langfristig gibt es keine andere Art des Investments mit einer besseren Performance.

Es gibt nicht 100% sicher, nicht mal auf dem Sparbuch. Chance und Risiko sind aneinander gebunden. Die wirkliche Frage ist: Wie maximierst du die Chance und minimierst das Risiko?

Das ist möglich durch verschiedene Maßnahmen wie:

  • Asset-Allocation – Du kaufst nicht nur Aktien oder nur Rohstoffe oder nur Anleihen, sondern von allem einen gewissen Prozentsatz. Dieser ist davon abhängig, wie viel Risiko du eingehen kannst/willst (wichtige Fragen dabei: Wann brauchst du das Geld? + Wie viel halten deine Nerven aus?). Später mehr dazu.
  • Diversifizierung – Du kaufst nicht eine Aktie/ eine Anleihe/einen Rohstoff etc., sondern 10000. Schlechte Performances einzelner Anlagen fallen so praktisch nicht mehr ins Gewicht.
  • Glättung der Performance durch negative Korrelation.

Die Turbulenzen am Aktienmarkt die letzten Jahre machen dir Angst? Es gibt keine bessere Zeit einzusteigen als “wenn die Kanonen donnern”. Angst musst du haben, sobald dein Nachbar mit völliger Sicherheit in Aktien investiert. Denn “wenn es eigentlich nur noch nach oben gehen kann”, dann wird es gefährlich.

Die Kurse an der Börse werden von Angst und Gier bestimmt. Börse ist Psychologie. Der Markt verhält sich nie rational. Jeder Anfänger denkt, er hätte seine Emotionen im Griff. Aber glaub mir, das hast du nicht. Spätestens, wenn du mit deinem eigenen Geld aktiv bist, ist es vorbei mit jeglicher Rationalität. 95% aller Privatanleger, die versuchen über einen kurzen Zeitraum mit Aktien zu handeln, verlieren Geld.

Nur eine Strategie funktioniert regelmäßig: “Buy and Hold” – also Papiere kaufen, lange liegen lassen, verkaufen. Genau das machst du hier mit dem Sparplansystem. Mit dem Unterschied, dass du nicht einzelne Wertpapiere kaufst, sondern dein Investment breit streust und damit das Risiko stark minimierst.

Zudem kaufst du automatisiert monatlich Anteile, was das Risiko eines ungünstigen Einstiegszeitpunktes minimiert.

Komme ich jederzeit an mein Geld?

Ja, du kannst deine ETF-Anteile jederzeit verkaufen. Natürlich nur zu dem aktuellen Tageskurs. Deshalb solltest du deinen Vermögensaufbau langfristig betreiben. Denn du solltest nicht in die Situation kommen in einer schlechten Phase unbedingt an dein Geld zu müssen.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Guide:

Automatisierung – Der Zauberstab des Vermögenaufbaus mit ETFs

„Es wird ja wohl nicht so schwer sein, sich jeden Monat einzuloggen und das Portfolio zu überwachen.“

„Das geht nur 10-15 Minuten.“

„Ist doch wohl kein Problem, dann jeweils das Richtige zu kaufen.“

So etwas hört man nur von Leuten, die die Automatisierung (noch) nicht wirklich wertschätzen. Oder aber sich selber überschätzen.

Sowohl beruflich als auch privat habe ich eines gelernt:

  • Dinge die erledigt werden sollten und sich ständig wiederholen, werden am besten automatisiert und ausgelagert.

Das hat mehrere Vorteile:

  1. Werden die Dinge sicher erledigt.
  2. Es entsteht Zeit und Energie für anderes/Neues/Wichtiges.

Es hat Gründe, warum Zeitschriften, Apps oder Fitnessstudios Abonnements mit dir abschließen wollen! Abonnements sind automatisierte Zahlen. Sie fließen regelmäßig, völlig unauffällig (oft unbemerkt) von deinem Konto.

Aus 20€ pro Monat, werden 240€ im Jahr.

Würdest du 240€ im Jahr ausgeben, wenn du diesen Betrag so direkt vor dir sehen würdest? Unwahrscheinlich.

Diesen Abonnement-Effekt verwendest du nun zu deinen eigenen Gunsten.

Dein Vermögensaufbau wird es dir danken.

5 Jahre, automatisch 300€ / Monat in das ETF-Sparplansystem gesteckt? Schwupps, sind da 21.487,64 € zusammengekommen (bei 7% Zins im Schnitt). Ohne, dass du groß etwas davon gemerkt hast!

Arbeite mit deiner Psyche nicht gegen sie.

  • Entscheidungen treffen zu müssen ist anstrengend.
  • Bei der Geldanlage oft ein schwerer Fehler sich von kurzfristigen Stimmungen leiten zu lassen.
  • Kaufen, wenn die Kanonen donnern.

Alles gute Argumente für die Automatisierung deiner Geldanlage.